Estragon
Estragon hat eine lange Tradition. Er kommt vermutlich aus dem Fernen Osten, im alten China wurde er bereits zwischen 1000 und 2000 vor Chr. als Gewürz erwähnt.
Die Griechen nannten es „darkos“. Daraus machten die Araber „tarkuhun“. Man vermutet, dass er im Verlauf der Kreuzzüge nach Mitteleuropa gebracht wurde. Hier wurde er "Drakonkraut" genannt. Doch erst im 16. Jahrhundert machte er hier, oder besser gesagt in der französichen Küche Karriere und König Ludwig XIV befahl die Anpflanzung in seinen Parks. In Frankreich wurde aus „Dakon“ der bis heute bekannte Name "Estragon".
Es gibt drei bekannte Estragonarten: russischer, deutscher und französischer Estragon. Geschmacklich unterscheiden sie sich im Wesentlichen in der Intensität. Der französische - und auch der deutsche - Estragon schmeckt leicht bitter, hat aber gleichzeitig eine angenehm süßliche Komponente. Beide Sorten enthalten wesentlich mehr ätherische Öle und haben daher einen ausgeprägteren Geschmack als ihr russischer Verwandter.
Estragon ist vorwiegend als Küchengewürz bekannt. Aus der französischen Küche kennt jeder die Sauce bérnaise, aber auch Hühnchen in Estragonsauce, „Coq à l’estragon“. Estragon eignet sich sehr gut für helle Saucen, helles Fleisch oder Eierspeisen. Aber auch in Süßspeisen sorgt er für eine sehr schöne Geschmacksvariante. Ich habe das zum Beispiel mit "Erdbeer-Rhabarber Kompott" und "Crème brulée" ausprobiert.
In der Heilkunde wirkt dieses Kraut durch das in ihm enthaltene Cumarin und seine sekundären Pflanzenstoffe stärkend für den Verdauungstrakt. Doch auch hier gilt: Alles immer in Maßen zu sich nehmen, denn sowohl das ätherische Öl Estragol als auch das Cumarin können in großen Mengen Nebenwirkungen haben.